Dienstag, 10. März 2009

vögeln

wir zwitschern unsere musik mit kleinsten variationen. und auch wenn der duden seinen sprachschatz in jeder auflage erweitern muss um das ein oder andere junge wort und die rechtfertigung einer neuauflage, es bleibt bei den kreisen, die wir kennen, die jeder nutzt und niemand beweint. wir besingen unsere themen mit stets den gleichen noten. wir behalten den rhythmus, den wir verlassen, stets lang genug, dass wir ihn wieder aufnehmen können. wir springen umher wie kleine moleküle auf der heißen tektonischen herdplatte und landen doch immer wieder auf den füßen, gliedern uns wieder ein, finden uns ein in der wohltat der verständlichkeit neu zurecht, in den armen der vernunft finden wir trost, weil trost auch immer vernünftig ist. oder wir kratzen ab. zack zack geht das. das ist ein crescendo, aber auch das kein neuer ton in der symphonie, nur die winzige pause zwischen zwei achtelnoten, kaum hörbar. doch wie die vögel müssen wir singen. unter der dusche oder auf den hausdächern der virtualität. im radio oder hinter vorgehaltener hand. wie man es von uns erwartet oder die lüge als variation der erwartung nutzend. als ganze note oder mit etwas glück als harmonie zweier halbnoten. unser käfig sind die goldenen federn unseres kleides.

Keine Kommentare: